Nachdem ich nun in letzter Zeit ein wenig zu faul war, um hier etwas Neues zu schreiben, werde ich nun versuchen, das nachzuholen.
Vorletztes Wochenende habe ich zusammen mit Daniel einen kleinen Wochenend-Trip nach Taipei unternommen. Wurde schließlich auch mal Zeit, die Metropole Taiwans zu besuchen, immerhin bin ich nun schon über 3 Monate auf dieser Insel...
Der Ausflug fing auch gleich ziemlich lustig an. Da wir beschlossen hatten, mit dem HighSpeedTrain zu fahren, bin ich hier in meinem Ort Jhubei zugestiegen und schon ging es im Eiltempo nach Norden. Vor lauter Labern haben wir allerdings ganz verpasst, dass wir schon am Ziel angelangt waren. Erst nachdem eine der Zugbegleiterinnnen mich mit "Can I help you, Sir?" angesprochen und ich freundlich "No, everything's fine..." geantwortet hatte, hat sie uns dann dezent darauf aufmerksam gemacht, dass der Zug nun schon seit einigen Minuten am Zielbahnhof angekommen war und wir doch bitte aussteigen sollten... Tja, die Touristen halt mal wieder :P
Also raus aus dem Zug und natürlich erstmal direkt Richtung 101 - kann man ja auch praktisch nicht verfehlen, ragt es doch über die anderen Gebäude hinaus, wie ein Europäer in einer Menge von Asiaten...
Erstaunlicherweise war so gut wie nichts los an diesem riesigen Gebäude - was eventuell auch daran gelegen haben könnte, das wir um kurz vor 10 Uhr morgens dort waren. Eine Zeit, zu der hier die Welt noch schläft...
Der Aufzug hat uns dann mit knapp 60km/h kurz mal in 40 Sekunden auf 400m hochgeschossen - das war schon sehr beeindruckend. Das erste Mal, dass ich in einem Aufzug einen Druck auf die Ohren bekommen hab... Leider war die Aussicht aufgrund der extremen Hitze etwas getrübt, aber dennoch gewaltig! Sieht alles aus wie Spielzeug von so einer Höhe ;)
Später haben wir uns dann noch ein leckeres Mittagessen in einem kleinen Park genehmigt und kurz darauf hat uns dann schon ein taiwanesischer Kollege abgeholt. Mit diesem sind wir dann zur Abkühlung an den Strand im Norden gefahren. Wir uns schon riesig auf ein erfrischendes Bad im Meer gefreut - aber das war so dermaßen warm, da war nicht viel mit Erfrischung... Aber angenehm war es dennoch! Erstaunlich war auch, dass bei so einem herrlichen Wetter praktisch niemand am Strand war! Schon ein komisches Völkchen...
Nach einen kleinen Drink in einem Strand-Café sind wir dann wieder zurück in die City gefahren. Dort ging es dann noch auf einen Nachtmarkt - und ich bin einfach immer wieder erstaunt, was man dort alles zu essen kaufen kann. Vor allem ist es krass, dass die teilweise den "frischen" Fisch bei knapp 40°C einfach so auf den Tischen liegen haben! Das würd ich wirklich nicht mehr essen wollen...
Und dem Tintenfisch, dem diese Ärmchen gehört haben, will ich niemals in seinem natürlichen Lebensraum begegnen!
Da der Tag sehr anstrengend war - nicht nur wegen der unglaublichen Hitze, selbst beim Nichtstun wurde man klatschnass - hat uns unser taiwanesischer Kollege zu einem entspannenden Bad in einer heißen Quelle eingeladen. Und ich kann euch sagen, das war wirklich mal ein besonderes Erlebnis! Da fließt durch ein kleines Bergdörfchen ein Fluss, an dessen Ufer sich heißes Wasser einen Weg an die Oberfläche sucht. Nun haben die schlauen Einheimischen dort mit großen Natursteinen jede Menge "Badewannen" in den Fluss gebaut. Dort sammelt sich nun das warme Wasser und mittels dem kalten Flusswasser lässt sich prima die Temperatur regeln. Wir uns also eine dieser Wannen ausgesucht und es uns im Sternenschein gemütlich gemacht. Und da die Taiwanesen wissen, wie man es sich gut gehen lässt, haben sie einen kleinen Kocher mitgebracht, auf dem wir uns dann frischen Tee nach traditioneller Art gekocht haben. Das nenn' ich dann mal Entspannung!
Die Nacht haben Daniel und ich dann in einem kleinen Hotel verbracht. Dsa Zimmer war günstig, die Aussicht aus dem Fenster dafür auch mäßig:
Wenigstens hat uns der Bagger davon abgehalten, den ganzen Morgen zu verschlafen :P Direkt auf der anderen Seite des Hotels sah es schon wesentlich schöner aus. Dort sammelt sich ein Fluss zu einem kleinen See, der stellenweise wirklich idyllisch aussieht.
Was die Taiwanesen jedoch keineswegs davon abhält, einfach mal eine Autobahnbrücke mittendurch zu bauen...
An diesem zweiten Tag haben wir uns wieder mit unseren ortskundigen Kollegen getroffen und sind erstmal Essen gegangen. Zwar waren wir noch pappsatt vom Frühstück, aber da mussten wir nun durch. Das Essen war zwar nicht der Hit - jedoch der Tee, den man sich dort bestellen konnte! Wirklich sehr lecker und frisch zubereitet!
Das heutige Ziel war das Museum des ersten taiwanesischen Präsidenten - muss ein sehr beliebter Kerl gewesen sein! Jedenfalls haben sie nicht gerade am Gebäude gespart. Auch wenn es aus der Ferne noch recht überschaubar aussah..
...wurde das Teil immer größer und größer! Vor allem die kleine Treppe in der sengenden Sonne ließ unsere Motivation etwas schwinden.
Aber auch dieses Hindernis wurde überwunden und wir konnten den Herrn Präsident bewundern, wie er recht einsam in diesem riesigen Raum sitzt. Unter dem Tempel befindet sich dann allerdings noch ein recht großes Museum, in dem man einiges über die jüngere Geschichte Taiwans erfahren kann.
Alles in allem ein sehr anstrengender aber auch beeindruckender Ausflug - und Taipei ist wirklich ganz anders als der Rest von Taiwan. Mehr wie eine westliche Großstadt - sogar eine Fußgängerzone gab es dort, hatte ich bisher hier noch nirgends entdeckt!
Alle Bilder zum Ausflug gibt es hier:
http://picasaweb.google.com/frank.werz/Taipei
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